Die Schwestern und alle Mitfeiernden freuten sich über 60 beziehungsweise 65 Jahre gelebtes Ja zu Gott, der Gemeinschaft der St. Franziskusschwestern und den Dienst der Kirche. Die Schwestern, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, wurden von Kräften der Malteser im Rollstuhl in das Gotteshaus hochgefahren. Für sie war es das erste Mal seit langer Zeit, dass sie einen Gottesdienst in der Basilika erleben durften: ein besonderes Jubiläumsgeschenk.
Als „ein Fest des Dankes“ bezeichnete Generaloberin Schwester Regina Pröls die Jubiläumsfeier, zu der auch einige Familienangehörige der elf Jubilarinnen nach Vierzehnheilgen gereist waren. Das Gelübde, bei ihrer Profess vor vielen Jahren abgelegt, durften die Jubilarinnen in einem feierlichen Gottesdienst erneuern. Elf wunderschöne, für den besonderen Anlass gefertigte Kerzen brannten vor den Jubilarinnen, als Erzbischof Dr. Ludwig Schick den Festgottesdienst eröffnete. Die wahren „Lichter“ sind aber die elf Jubilarinnen selbst, wenn man sich vor Augen halte, so Schick, wie sie sich Jahrzehntelange in den diversen Konventen der Kongregation und zahlreichen Einrichtungen für ihre Mitmenschen einsetzten.
Schwester Gabriele Stadler wurde in Bogen geboren und lebt seit 1999 im Mutterhaus in Vierzehnheiligen. Die gelernte Handarbeitslehrerin arbeitete fast 30 Jahre in den Berufsfachschulen für Hauswirtschaft und Kinderpflege in Vierzehnheiligen und in Obertrubach. In verschiedenen Häusern trug sie Verantwortung als Konventsleiterin.
Die gelernte Krankenschwester Friedebalda Schnappauf war im Waldkrankenhaus St. Marien in Erlangen, in Mainkofen und in Münchshöfen tätig. Seit 1987 lebt sie im Mutterhaus und spielte 30 Jahre lang die Orgel in der Mutterhauskapelle. Insgesamt blickt sie auf mehr als 60 Jahre Organistendienst zurück.
Die ausgebildete Säuglingsschwester Antonie Pickl arbeitete lange in Putzbrunn, nach Erwerb von Zusatzqualifikationen auch als Heimleiterin. In Münchshöfen hatte sie die Heim- und Pflegedienstleitung inne und war mehrmals Konventsleiterin. Seit 2011 lebt sie im Mutterhaus.
Schwester Bertholda Sennebogen, geboren in Weillohe, versieht seit 2005 den Pfortendienst im Mutterhaus und ist Assistentin im Konvent. Schwester Bertholda unterrichtete als Fachlehrerin an den Berufsfachschulen in Obertrubach und in Vierzehnheiligen. Sie war Noviziats- und Junioratsleiterin und 24 Jahre Generalassistentin.
Schwester Agnella Häfner wurde in Bärnfels geboren und lebt seit 2011 in Bad Feilnbach. Als gelernte Krankenschwester wirkte sie in Erlangen, Vierzehnheiligen und Nürnberg, zuletzt 35 Jahre in Rosenheim. Dort war sie mehrmals Konventleiterin.
Seit 2006 lebt Schwester Gudrun Biehahn im Mutterhaus. Die gelernte Kindergärtnerin wurde in Breslau geboren und hatte über viele Jahre die Leitung der Kindergärten „St. Marien“ in Obertrubach und in Zapfendorf inne. Einige Jahre trug sie zusätzlich Konventverantwortung. Danach wirkte sie ehrenamtlich im Besuchsdienst der Rehaklinik Bad Staffelstein.
Ihren Lebensabend verbringt Schwester Solana Söllner im Mutterhauskonvent. Als Krankenschwester wirkte sie in Sulzberg, Weismain, Erlangen, Mainkofen, Bad Feilnbach und Marktleugast. Elf Jahre war sie ehrenamtlich im Seniorenpflegezentrum Marienhospital in Erlangen tätig.
Im Vierzehnheiligen im Mutterhaus lebt Schwester Irmgard Lex. Die gelernte Erzieherin war von 1966 bis 2003 im Caritas-Kindergarten Marktleugast eingesetzt. Zusätzlich zur Leitung versah sie den Mesnerdienst der St.-Bartholomäus-Kirche Marktleugast und war mehrmals Konventleiterin.
Schwester Reinholda Wittmann wurde in Oberwiesenacker geboren und ist seit 2016 im Mutterhaus. Sie unterstützt dort den Pfortendienst. Die gelernte Kindergärtnerin wirkte 54 Jahre lang im Kindergarten in Röthenbach an der Pegnitz, davon 40 Jahre als Leiterin. Mehrmals trug sie Konventsverantwortung. Schwester Reinholda ist Mitautorin verschiedener Kinderbücher.
Von 1968 bis 1989 war Schwester Huberta Pinzel im Speisesaal des Diözesanhauses Vierzehnheiligen verantwortlich, später im Haus „St. Elisabeth“ in Gößweinstein. Danach wirkte sie 15 Jahre im Seniorenzentrum St. Marienhospital im Ehrenamt, heute verbringt Schwester Huberta ihren Lebensabend im Mutterhaus.
Schwester Sebastiana Scherer, eine vielseitige Wirtschafterin war in der Ökonomie in Vierzehnheiligen eingesetzt, in der Bäckerei, viele Jahre in der Küche des Mutterhauses und von 1988 bis 2010 in der Küche am Jakobsberg in Bamberg. Dort trug sie einige Jahre Verantwortung für den Schwesternkonvent, heute ist Schwester Sebastiana im Mutterhaus.
Im September feierten in Bad Feilnbach drei weitere Franziskusschwestern ihr Professjubiläum.
Auf 70 Jahre gelebtes Ja zu Gott darf Schwester Clara Hagl zurückblicken. Sie wirkte als Krankenschwester und Altenpflegerin in Erlangen, München, Zapfendorf und Mainkofen.
Ihre 65 jährige Profess durfte Schwester Christiana Hagl feiern. Sie ist seit 2004 in Bad Feilnbach und bastelt leidenschaftlich für Missionsprojekte. Die gelernte Krankenschwester war überwiegend in der ambulanten Krankenpflege tätig, unter anderem in Zapfendorf.
Als Krankenschwester war Edeltraud Rieder hauptsächlich in der ambulanten Krankenpflege tätig, zuletzt 35 Jahre in München-Ramersdorf. Wiederholt vertraute die Ordensleitung ihr das Amt der Konventleiterin an. In Bad Feilnbach feierte sie ihr 60 jährige Professjubiläum.
Auf 50 Professjahre blicken Schwester Marion Mertel und Schwester Mechthild Simmel zurück. Beide leben in der Erzdiözese München-Freising und werden ihr Jubiläum nachfeiern. Schwester Christine Köberlein hätte ihr 50 jähriges Professjubiläum mitgefeiert. Sie verstarb im April dieses Jahres.
Aus Platzgründen fand das Pontifikalamt mit dem Bamberger Erzbischof in der Basilika statt. In seiner Predigt rief Schick die alten Menschen dazu auf, ihre Gedanken auf das Gute und Gelungene im Leben zu lenken. „So wird die Dankbarkeit in uns vermehrt und auch Verständnis für das Schwere, die Mängel, die Frustration und das Versagen im Leben geweckt“, sagte der Bamberger Oberhirte und betonte: „Es gibt keine größere Gnade im Alter als die dankbare Erinnerung.“ Wer sich auf die Enttäuschungen und Verletzungen im Laufe des Lebens und die eigenen Defizite fixiere, werde nicht dankbar, sondern traurig und pessimistisch. „Schauen Sie auf das Gelungene in Ihrem Leben, das Schöne und Kostbare!“, appellierte der Erzbischof an die Schwestern. Für ihn, so Schick, sei es immer wieder eine Freude und Bereicherung, ältere Menschen zu treffen und ihnen zuzuhören, wenn sie aus ihrem Leben in dankbarer Erinnerung berichten.