Als „ein Fest des Dankes“ bezeichnete Generaloberin Sr. Regina die Jubiläumsfeier, zu der auch einige Familienangehörige der vier Jubilarinnen nach Vierzehnheiligen gereist waren.
Zu Beginn seiner Predigt verlieh Erzbischof Schick seiner Anerkennung und seinem Dank für das lange Leben der Jubilarinnen als Ordensschwestern Ausdruck: „Sie haben Zeugnis für Jesus Christus und sein Evangelium abgelegt und sind in verschiedenen Diensten der Kirche und der Gesellschaft, vor allem im caritativen Bereich für Arme und Kranke, für Kinder und Jugendliche sowie für alte Menschen, tätig gewesen.“
Der Jubiläumsgottesdienst fiel auf den Gedenktag der heiligen Brüder Kosmas und Damian. Für Erzbischof Schick ein Grund zur Freude, weil er zu diesen beiden Heiligen eine besondere Beziehung habe und sie für unser Christ- und Kirche-Sein hilfreiches sagen könnten. Drei Punkte hob er nachdrücklich hervor. Als erstes treffe auf die beiden Heiligen der Satz aus dem Matthäusevangelium „Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben“ besonders zu. Die Haltung eines Christen müsse davon geprägt sein. Talente, die wir von Gott empfangen haben, dürften wir nicht egoistisch für uns behalten wollen. Ein zweiter wichtiger Punkt sei die Hinwendung zu den Armen und Hilfsbedürftigen. Das müsse uns Christen immer auszeichnen. Als letztes auffallendes Merkmal der beiden Heiligen sprach Erzbischof Schick das Verweilen der Brüder an einem immer gleichen Ort an, wo die Hilfsbedürftigen sie dann aufsuchen konnten. Kirche müsse das Da-Sein charakterisieren, das bedeute: „Einzelne und Gemeinschaften von Christen bilden Kirche an einem Ort. Dort beten sie, feiern die Liturgie, empfangen Besucher, hören hin, nehmen Anliegen auf, geben Hinweise aus ihrem langen Leben und Erfahrungsschatz und tragen wieder alles im Gebet zu Gott.“ Dieses Bild der Kirche, die da ist, sei auch gerade für die Schwestern in Vierzehnheiligen ein Auftrag. „Das ist wichtig, das sie da sind. Mit ihrem Beten für die Menschen, da sind für Besucher, da sind um zuzuhören, aufzunehmen und den anderen guten Ratschlag zu geben.“
Nach der Ansprache des Erzbischofs erneuerten die vier Jubilarinnen ihre Profess und wurden für ihren weiteren Weg gesegnet.
In ihren Dankesworten bemerkte Sr. Regina: „Mich beeindruckt sehr, wenn eine Schwester - wenn ich auch weiß, dass sie vielen Herausforderungen ausgesetzt war - im Alter frei heraussagen kann «Ich würde es heute wieder genauso machen». Das ist ein Zeugnis.“
Als Zeichen des Dankes überreichte sie jeder Jubilarin einen prächtigen Blumenstrauß. Auch Erzbischof Schick hatte ein kleines Geschenk zur Feier mitgebracht – eigens geschnittene Weintrauben. Die Botschaft dahinter: „Denken wir immer daran: durch dein Leben musst du Wein werden. Wein der Freude, Wein des Trostes, Wein der Hoffnung.“
Der Jubiläumsgottesdienst wurde stimmungsvoll durch Herrn Reinhard an der Orgel begleitet. Konzelebranten waren P. Leopold Mader und Spiritual P. Bernhard Braun.