Gedanken zum Allerheiligenfest

Was sagt uns das Hochfest Allerheiligen? Schauen wir einmal auf die Menschen, die überzeugend ihren Glauben gelebt haben und durch die Kirche heilig gesprochen wurden. Können sie uns heute noch Vorbild sein? Wie haben sie die Fülle ihres Lebens gelebt? Was werden sie uns sagen, wenn wir sie fragen? Sie werden uns in Erstaunen setzen.

Gott hat uns alle zur Heiligkeit berufen, wie auch der hl. Paulus betont. Wir brauchen nur mehr Mut, auf Gott zu vertrauen, ohne Vorbehalt. Warum nicht mal öfters für sich einen persönlichen „Heiligentag“ feiern. Was weiß ich von meinem Namenpatron /-patronin? Vielleicht entdecke ich für mich wieder die „Fülle des Lebens“, von der Jesus im Johannesevangelium spricht.

Es ist gar nicht so einfach, was es mit den Heiligen und Heiligkeit auf sich hat. Hören wir einmal 8/9 -jährigen Kindern zu, was sie dazu zu sagen haben:    

  • „Jesus war ein Heiliger, der alles konnte. Verwandelte Wasser in Wein und umgekehrt.“ 
  • „Für jeden Tag gibt es einen Heiligen. Aber jetzt sind die Tage alle und es kann niemand mehr heiliggesprochen werden.“  
  • „Als die Heiligen klein waren, haben sie auch einige Sünden begangen, dann sind sie völlig gute Menschen geworden.“
  • „Die Heiligen sind gleich fromm, wenn sie geboren werden. Wenn sie groß sind, opfern sie ihr ganzes Leben, um Heilige zu werden.“

Aber heilig werden – ist es erreichbar?  Scheint es nicht vielen als unerreichbares Ziel? Pater Rupert Mayer sagt: „Zur Heiligkeit gehören keine auffallenden Heldentaten - kein todernstes Gesicht - keine bestimmten Verhältnisse. Gott im Herzen und Gott vor Augen, in diesen Worten liegt der Schlüssel der Heiligkeit.“

Vor kurzem las ich folgenden Satz: „Heilige sind Menschen, durch die die Sonne scheint.“ Kenne ich solche heiligen Menschen in meinem Umfeld? Ihre Namen, ihre Lebensgeschichte? Was für ein Geheimnis steckt in ihnen? Wie kann ich selbst so leben? Kann ich mir vorstellen, meine eigene „Heiligenbiografie“ zu schreiben?

Papst Franziskus hat 2018 ein Apostolisches Schreiben herausgebracht mit dem Titel „Über den Ruf zur Heiligkeit in der Welt von heute“. Darin sagt er sehr konkret, was es mit der Heiligkeit in der Welt auf sich hat. Er schreibt z.B. folgenden Satz: „Um uns herum Frieden säen, das ist Heiligkeit.“ Wo kann ich versuchen, Frieden um mich herum zu säen? Auf – Mut zur Heiligkeit!

Sr. Stefana Desch

"Wenn es dir gut tut, dann komm!"

(Franz von Assisi)