"Wenn es dir gut tut, dann komm!"
(Franz von Assisi)Über den Humor
„Einiges verdorrte, weil es keinen Humor hatte“ fast so ähnlich steht es in der Bibel (vgl. Mt 13,20). „Humor“ ist das lateinische Wort für Feuchtigkeit. Wie eine Pflanze bei größter Hitze gedeiht, wenn ihre Wurzeln ins feuchte Erdreich hinab reichen, so behalten manche Menschen auch in der größten Bedrängnis ihren Humor. Denn die Wurzeln ihres Glaubens gehen tief hinab in die nährende Feuchtigkeit.
Wirklicher Humor ist also keine aufgesetzte „Spaßigkeit“, sondern gründet tief im Herzen des Menschen. Der Humor ist manchen Menschen in die Wiege gelegt – manche bemühen sich sehr, ihn zu „erlernen“. Dafür gibt es bereits konkret Möglichkeiten (sogar ein regelrechtes Institut).
Zu denen, die ihn von Natur aus besessen haben, zählt u.a. der hl. Johannes Bosco, dessen Name erst kürzlich im Kalender stand. Von ihm stammt das Zitat – und es war sein Lebensmotto: „Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen“.
Auch der hl.Thomas Morus (Lordkanzler in England) gehört zu ihnen. Er bewahrte sich seinen Humor auch dann noch, als ihm der gewaltsame Tod schon vor Augen stand. Auf dem Schafott brachte er behutsam seinen Bart aus der „Gefahrenzone“ mit der Bemerkung: „Der hat schließlich keinen Hochverrat begangen“.
Man könnte den Humor als „Öl“ im Getriebe des Alltags bezeichnen, wenn es reibt und knirscht im Miteinander; er entschärft gespannte Situation und hellt den trüben Dauerregentag auf. Er ist zuweilen – wie Joachim Ringelnatz es ausdrückt "der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt."
Menschen mit Humor gelingt es, bittere Wahrheiten einfühlsam zu vermitteln. Die Kirche empfiehlt uns ein Gebet um Humor, das auch Th. Morus zugeschrieben ist:
„Herr, schenke mir Gesundheit des Leibes mit dem nötigen Sinn dafür, ihn möglichst gut zu erhalten. Schenke mir eine Seele Herr, der die Langeweile fremd ist…. Lass nicht zu dass ich mir allzu viel Sorgen mache, um das sich breit machende Etwas, das sich „Ich“ nennt. Herr, schenke mir Sinn für Humor, gib mir die Gnade, einen Scherz zu verstehen, damit ich ein wenig Glück kenne im Leben und anderen davon mitteile.“
Humor und Lachen gehören unlösbar zu unserem Menschsein. Sie sind ein Ausdruck der Freude am Leben. Aber in den Zeiten, in denen alles düster ist und man keinen Grund zu lachen hat, sagt uns Bischof Kelley: „Und wenn man sonst schon nichts zu lachen hat, so hat man immer noch sich selber“
Es ist also eine der wichtigsten Fähigkeiten, über sich selbst lachen zu können. Diese Feststellung könnte auch eine Empfehlung sein, sich mit Humor infizieren zu lassen im fröhlichen Treiben der Faschingszeit und darüber hinaus.
Schw. M. Silvia