Nachruf für Sr. M. Natalie Schrenker

„Mutter Gottes, wir rufen zu Dir!“

 

Sr. M. Natalie wurde am 30.03.1936 in Reichenbach/Kreis Stadtsteinach als zweite von drei Töchtern geboren und auf den Namen Kunigunde getauft. Gunda, so wurde sie gerufen, wuchs in einem christlich geprägten Umfeld auf. Der Vater war aktiv im Kirchenrat. Nach der Volksschule besuchte Gunda die Nähschule in Wallenfels und wurde 1953 aus der Landwirtschaftlichen Berufsschule entlassen. Gunda blieb auf dem elterlichen Anwesen und half später hin und wieder auch ihren beiden inzwischen verheirateten Schwestern im Betrieb. Sie blieb unverheiratet, interessierte sich für vieles, besuchte 1957 die Landvolkshochschule auf Burg Feuerstein und nahm im Mai 1963 erstmals an Exerzitien in Vierzehnheiligen teil. Das wurde ein Schlüsselerlebnis. Gunda kehrte heim und sprach mit ihren Eltern über ihren Wunsch, bei den Franziskusschwestern einzutreten. Dann ging es schnell. Gunda, nun 27 Jahre alt, bewarb sich am 11. August und wurde am 15. Oktober 1963 in die Kongregation aufgenommen. Knapp elf Monate später wurde Gunda ins Noviziat aufgenommen und erhielt bei der Einkleidung den Namen Sr. Natalie. Am 30.09.1965 legte sie ihre erste Profess ab.

Mit Eröffnung des Diözesanhauses im April 1968 wurde Sr. Natalie zusammen mit 17 Mitschwestern dorthin versetzt. Sr. Natalies Platz war die Bäckerei - 28 Jahre lang. Ihr Tag begann sehr früh. Wenn sich die Schwestern morgens zur Laudes trafen, waren Brote und Brötchen für die Gäste des Diözesanhauses, für die Konvente am „Heiligen Berg“ und für die Haushaltungsschule bereits auf dem Weg. Das Backen machte ihr viel Freude. Nebenher engagierte sie sich im Konvent und half gern, wo sie gebraucht wurde.

1996 wurde nach dem Ausscheiden von Sr. Xaveria in München-Ramersdorf eine Mesnerin gesucht. Die Wahl fiel auf die nun 60jährige Sr. Natalie. Nach einem zweimonatigen Mesner-Praktikum in Marktleugast begann Sr. Natalie im September 1996 an der beliebten und gut besuchten Wallfahrtskirche ihren Dienst und fand sich rasch zurecht. Mit großem Geschick und viel Liebe kümmerte sie sich um den Blumenschmuck und um alles, was das Kirchenjahr für eine Mesnerin in einer Wallfahrtskirche mit sich bringt. So war Pfarrer Fischer wenig erfreut, als Sr. Natalie 2004 um Entlastung bat. Sr. Natalie hatte inzwischen eine Knieoperation hinter sich und spürte das Älterwerden.  

Anfang 2005 fand Sr. Natalie im Marienhospital in Erlangen ihre neue Heimat. Zwölf Jahre half sie bei den Tätigkeiten im Konvent, besuchte Bewohnerinnen und Bewohner und begleitete Sterbende. Im Gebet zur Gottesmutter fand Sr. Natalie seit ihrer Zeit in Ramersdorf Trost und Halt. Dies sprach sie auch gerne Menschen in Not zu.

2017 wurde Sr. Natalie ins Mutterhaus versetzt. Dort half sie in der Pflegeabteilung, besuchte Mitschwestern und übernahm kleine Aufgaben. Gern betete sie mit Schwestern, wenn sie es wünschten, und hielt Sitzwache bei den Sterbenden.

In den letzten Januartagen fühlte sich Sr. Natalie nicht wohl und klagte zunehmend über Atemnot. Am 01. Februar stimmte sie einer Krankenhauseinweisung zu. Doch die Besserung blieb aus. Als sich am 18.02. zusätzlich ein akutes Bauchgeschehen zeigte, lehnte Sr. Natalie eine Operation ab. Die Entzündungszeichen stiegen eklatant. Am 20.02. konnte Sr. Natalie mit Hilfe noch ihre Verwandten anrufen. Danach verschlechterte sich ihr Befinden rasch. Wenige Stunden später verschied sie. Die Gottesmutter, deren Trost sie so oft für Sterbende erbeten hat, wird sie an der Hand genommen und ins Reich des Lichtes begleitet haben.

R.I.P.

Requiem und Beerdigung fanden am 23.02.2024 in Vierzehnheiligen statt.

"Wenn es dir gut tut, dann komm!"

(Franz von Assisi)