Lebensfarben

Gerade ist mein Leben bunt – das war nicht immer so. Einige Jahre trug ich fast ausschließlich schwarz – eine sehr schwierige Zeit damals…
gar ein rotes Kleidungsstück anzuziehen, war mir lange unmöglich.

Aber es soll hier mehr um Farben gehen als um Kleidung – Lebensfarben.

Farben, die uns umgeben – in Kleidung, Wandfarbe, Kunst, Lebensraum, Mode, Technik, Arbeit …. – wirken auf uns und wir beeinflussen sie. Wir benutzen Farben bewusst oder unbewusst, um Gefühle auszudrücken, Signale zu senden oder weil wir uns eine Wirkung davon versprechen. Wir erfinden Farbtöne und Muster. Farben können uns warnen und wir können alle Farbe verlieren und völlig schwarzsehen. Wir benutzen Farben für Rituale und z.B. in der katholischen Kirche bewusst in der Liturgie. Leben ohne Farbe ist farblos.

Im Bild sehen wir eine Malerin mit ihrer bunten Farbpalette – ich traf sie in Wien.

Eine Farbe ist lt. Wikipedia ein durch das Auge und Gehirn vermittelter Sinneseindruck, der durch Licht hervorgerufen wird. Die Farben des Regenbogens sind zum Beispiel atmosphärische Lichterscheinungen, die durch Brechung, Spiegelung und Beugung von Sonnenstrahlen entstehen.  
 
Jedes Alter, jeder Lebensabschnitt wird für jeden Menschen eine ganz individuelle Farbe haben. Jeder Tag kann neue Schattierungen bringen – etwas heller oder dunkler. Vermeintlich gleichförmige Zeiten – voller Routine und mit sich wiederholenden Abläufen – könnten wie ein Streifenmuster erscheinen und Zeiten der Lebenslust und der Freude in Blumen oder Punkten. Da gibt es die gedeckten erdigen Töne, leuchtendes Gelb und Orange voller Kraft und Energie. Das Schwarz des Abschiedes und des Verlustes – oder der Klarheit – ist dabei, wird immer dabei sein.

Wichtig bei all den Betrachtungen ist mir, alle Farben und Muster unseres Lebens zu wertschätzen und anzunehmen. „Ist jetzt so!“ steht auf einem Schild, was ich täglich sehe. Was heute ganz schwarz erscheint, kann morgen schon mit grauen Sprenkeln ein kleines Muster ergeben und Licht und Zuversicht daraus erwachsen. Wir haben es in der Hand, unsere Lebensfarbe zu verändern – mit Gottes Hilfe.

Ich möchte Sie ermuntern, über Ihre Lebensfarbe nachzudenken.

  • Welche Farbe trägt mein Herz gerade?  
  • Wie bunt darf oder soll mein Leben sein?
  • Welche Lebensfarbe teile ich gerne oder gar nicht?

Es gibt ein Gebet um Lebensfarben, welches ich hier gerne teilen will.

 

Uta Fielitz
Weggemeinschaft der
St. Franziskusschwestern von
Vierzehnheiligen

 

"Wenn es dir gut tut, dann komm!"

(Franz von Assisi)