Tod - alles aus?

Der (Lebens-)Weg ist zu Ende.
Das leere Kreuz steht am Abgrund.
Es geht nicht weiter.
Nur rechts geht es weiter.
Aber es ist der Weg ins Grab.
Ende.
Aus.
Sackgasse.

Das Leben – eine Sackgasse?

Nicht nur am Ende meines Lebens, sondern auch mitten drin, wenn etwas geschieht, dem ich machtlos gegenüberstehe, fühle ich mich am Ende eines Weges. Umkehr unmöglich. Doch vor mir ein tiefer Abgrund. Da hilft auch die schöne Aussicht nicht. Bleibt nur der Schritt ins Grab.
In dieser Situation hilft mir mein Glaube. Ich glaube nicht daran, dass Gott mir Flügel wachsen lässt, aber ich glaube an die Auferstehung.

Mit einem nochmaligen tiefen Atemzug gehe ich hinein in das Grab… und spüre, wie mich Freude erfüllt. Das Grab ist wie ein Tunnel angelegt. Am anderen Ende gibt es einen Ausgang durch den schon die Sonne hereinscheint und sichtbar ist, dass der Weg auf der anderen Seite des Grabes weitergeht.
Der Karsamstag ist der Tag der Grabesruhe. Es ist ein Tag, der symbolisch für den Trauerprozess steht. Mit dem Glauben an die Auferstehung ist er leichter auszuhalten – auch wenn der Abschied schmerzt und immer schmerzen wird. Doch am Ende des Grabestunnel ist ein Ausgang – auf der anderen Seite geht der Weg weiter.
Welch Wunder-volle Botschaft.
Das feiern wir in der kommenden Nacht.

 

Sr. Katharina Horn

"Wenn es dir gut tut, dann komm!"

(Franz von Assisi)